Bad Kreuznach/Simmern | Ski fahren mit künstlichem Gelenk

Orthopädin mit Roboterarm Mako

Wintersport ist auch mit Knie- oder Hüftprothesen kein Problem

Wer sein Leben lang gerne Ski gefahren ist, möchte nicht wegen einer Knie- oder Hüftarthrose auf sein Hobby verzichten. Auch mit einer Endoprothese, also einem künstlichen Gelenkersatz besteht die Möglichkeit, weiter auf den Pisten unterwegs zu sein. Stetig steigt die Zahl der Menschen, die schmerzfrei und problemlos mit einem Knie- oder Hüftgelenkersatz Ski fahren. In den beiden Endoprothetikzentren der Stiftung kreuznacher diakonie sorgt ein Team aus Spezialisten dafür, dass Sportler ihren Traumsport nicht aufgeben müssen.

Dr. med. Martina Dafferner-Franzmann, Sektionsleiterin Orthopädie am Diakonie Krankenhaus ist eine der wenigen deutschen Operateurinnen, die mit Hilfe eines Operationsroboters beim Kniegelenkersatz Patienten wieder auf die Beine hilft: „Nach der Operation ist es wichtig, die gelenkübergreifende Muskulatur zu stärken und Kondition aufzubauen, um Stürze und Verletzungen zu vermeiden. Kraft- und Ausdauersport können hierbei helfen, genauso wie gezielte Koordinations- und Gleichgewichtsübungen.

„Grundsätzlich stärkt jede körperliche Aktivität Knochen und Muskulatur und hilft nach dem Eingriff wieder schnell in den Alltag zurückzukehren“, ergänzt Dr. med. Erik Rothenbach, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Hunsrück Klinik in Simmern.

Rund 40 Prozent der Patienten, die in Bad Kreuznach und Simmern versorgt werden, sind noch berufstätig. Aber auch ältere Menschen wollten weiterhin aktiv und agil bleiben und sich von schmerzenden Gelenken nicht in ihrem Alltag einschränken lassen. Meist werden künstliche Gelenke eingesetzt, weil das natürlich Gelenk durch Arthrose, so verändert ist, dass normale, schmerzfreie Bewegungen nicht mehr möglich sind.

Jede Endoprothese wird vor der Operation genau geplant und passgenau eingesetzt. Schonende Operationsverfahren und ein ganzheitliches Behandlungskonzept sorgen dafür, dass die Patientinnen und Patienten schnell wieder mobil werden. Nur wenige Stunden nach der OP kann er sein neues Gelenk beanspruchen und erste Gangübungen machen. Auch die technische Weiterentwicklung von Endoprothesen führt dazu, dass mittlerweile fast 70 Prozent der Skiläufer nach der Operation ihrem Hobby auf nahezu gleichem Fahrniveau wieder nachgehen können.

Für den Wintersport raten die beiden Fachärzte: „Nach einer Endprothesenoperation ist es sinnvoll, zunächst sechs bis zwölf Monate zu warten und erst dann den Sport wieder aufzunehmen. Für den Wiedereinstieg eignet sich besonders der Skilanglauf und mit Einschränkungen auch Alpin-Ski.“