Bad Kreuznach | Note „sehr gut“ für die Meisterin der frischen Betten

Jessica Retzmann, Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft mit 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bad Kreuznach und Kirn, hat gerade ihren Abschluss als Hauswirtschaftsmeisterin gemacht.

BAD KREUZNACH. Es ist erst vier Jahre her, dass Jessica Retzmann im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach als Reinigungskraft für die OP-Säle angefangen hat. Jetzt ist die 26jährige Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft mit 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bad Kreuznach und Kirn, hat gerade ihren Abschluss als Hauswirtschaftsmeisterin gemacht.

Vor zwei Jahren hatte sich Jessica Retzmann auf die Leitungsstelle beworben. „Sie war von Anfang an selbstbewusst und voller Tatendrang, ihre Führungsrolle anzutreten“, erinnert sich der Klinikleiter Manuel Seidel. „Sie hat ihre Chance genutzt und sich der Herausforderung gestellt. Es war sicherlich kein leichter Weg, den sich Frau Retzmann aussuchte. Sie hat unsere Hauswirtschaftliche Abteilung sehr gut geführt, sich nach dem Arbeitsalltag weitergebildet und Kompetenzen erworben, die unserer Klinik von großem Nutzen sind. Das Direktorium ist stolz, mit Frau Retzmann wieder eine eigene Nachwuchskraft hervorgebracht zu haben.“

Jessica Retzmann freut sich über das Lob.  „Ich liebe die Vielseitigkeit, die Abwechslung und dass jeder Tag eine neue Herausforderung mit sich bringt“, erzählt die Frau, die gerade mit einem „sehr gut“ bewerteten Papier dafür gesorgt hat, dass Patienten in Bad Kreuznach besser versorgt werden können. „Schnittstellenorientierte Optimierung der dezentralen Bettenaufbereitung im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach“ lautet der sperrige Titel des Arbeitsprojektes für ihre Meisterprüfung. Dahinter steckt die Frage „Wie können wir Patienten, die ins Krankenhaus aufgenommen werden, schnell und effektiv ein sauberes Bett zur Verfügung stellen und dabei Kosten sparen?“ Die Anregung dafür kam vom Krankenhausvorstand der Stiftung, Dr. Dennis Göbel. Jessica Retzmann, die auch heute noch bei der Reinigung mithilft, hat sich nicht nur im eigenen Haus umgeschaut, sondern auch bei anderen Kliniken im Saarland recherchiert, um dann die gewohnten Abläufe so umzustellen, dass nicht nur die Patienten schneller ein frisches Bett zur Verfügung gestellt bekommen.

„Die Pflegerinnen und Pfleger müssen die benutzen Betten nicht mehr in den Keller fahren und die Nachtische selbst reinigen. Wir kommen ins  Zimmer, bereiten dort das Bett auf, reinigen während der Trocknungsphase den Nachttisch und schauen auch sonst danach, ob in diesem Zimmer noch Reinigungsbedarf besteht“, erzählt die frisch ausgezeichnete Hauswirtschaftsmeisterin von der Umstellung auf dezentrale Abläufe. Was so einfach klingt, hat viele Vorteile: Pflegefachkräfte werden entlastet und können sich mehr den Patienten widmen. Die Bettenaufbereitung erfolgt schneller, die Zimmer sind auch in kürzerer Zeit wieder bereit, um gerade in Zeiten, in denen viele Patienten aufgenommen werden, wieder zur Verfügung zu stehen. Die Arbeit der Reinigungskräfte ist transparenter und erfährt sowohl von den Patienten aber auch den Pflegekräften und Ärzten mehr Wertschätzung. Betten und Nachtische werden geschont, weil sie nicht jedes Mal komplett durch das ganze Krankenhaus bis in den Keller geschoben werden müssen.

Und auch die Zahlen hinter dieser Umstrukturierung stimmen: „Jährlich können so rund 170.000 Euro gespart werden“, lautet das Fazit in Jessica Retzmanns Arbeit, die sich für die kollegiale Unterstützung der Diakonie Krankenhäuser im Saarland bedankt: „Ich habe das, was dort bereits praktiziert wird, auf Bad Kreuznach übertragen.“