Bad Kreuznach/Kirn | Beatmungskapazitäten mehr als verdoppelt

Zwei Chefärzte des Diakonie Krankenhauses

Die medizinischen Leiter des Krisenstabes, Dr. Mathias Elsner (li.) und Dr. Gerd Engers, sind froh über die gelungene Ausweitung der Beatmungskapazitäten und die funktionierende fachübergreifende Zusammenarbeit.

Das Diakonie Krankenhaus, mit 501 Betten größtes Krankenhaus des Kreises Bad Kreuznach, hat seine Beatmungskapazitäten mehr als verdoppelt: Am Standort Bad Kreuznach verfügt das Krankenhaus jetzt über 18 Beatmungsplätze. Am Standort Kirn wurden die bisher zwei Beatmungsplätze auf vier aufgestockt; in Summe stehen also 22 Beatmungsplätze zur Verfügung, bisher gab es zehn.

Das Land Rheinland-Pfalz hat angekündigt, den Kliniken weitere Beatmungsgeräte zur Verfügung zur stellen. „Man hofft, die Anzahl der Beatmungsplätze um 50 Prozent anheben zu können – im Diakonie Krankenhaus haben wir dieses ambitionierte Ziel mehr als erreicht“, freuen sich Krankenhausdirektor Manuel Seidel und der Ärztliche Direktor Christoph von Buch. Sie verbinden dies mit einem dicken Dankeschön an ein engagiertes Krisenteam, das täglich darauf hinarbeitet, sich auf einen möglichen Anstieg von COVID-19-Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf bestmöglich vorzubereiten.

„Wir wünschen uns, dass wir die Beatmungskapazitäten nicht benötigen, aber wir sind damit gut aufgestellt auch kritische Fälle zu versorgen“, sagen die medizinischen Leiter des Krisenstabes, Dr. Gerd Engers und Dr. Mathias Elsner. „Das liegt nicht nur daran, dass die Gerätezahl so deutlich aufgestockt werden konnte. Wir haben auch das Fachpersonal, um diese Geräte zu bedienen“, sagt Engers, Chefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin. Dr. Mathias Elsner, Chefarzt der Inneren Medizin, betont: „Ich bin beeindruckt, welcher Schulterschluss zwischen den Standorten und über Fachabteilungsgrenzen und Berufsgruppen hinweg die Zusammenarbeit in dieser Ausnahmesituation prägt.“

74 Betten für COVID-Patienten auf Normalstationen
Auch auf die weniger schweren, aber stationär behandlungsbedürftigen Fälle ist man eingerichtet: 51 Betten stehen in Bad Kreuznach für sie zur Verfügung. Diese Patienten können dort einzeln isoliert behandelt werden. Hinzu kommen 23 Betten für COVID-19-Patienten am Standort Kirn.

Enge Kooperation in Bad Kreuznach und Kirn
Planbare Operationen wurden auf ein medizinisch notwendiges Minimum reduziert und Ärzte interdisziplinär geschult, damit sie die Kolleginnen und Kollegen der Intensivabteilung und der Inneren Abteilung unterstützen können. „Das Gute einer solchen Krise ist, dass sie zusammenschweißt. Das gilt für die Belegschaften des Diakonie Krankenhauses in Bad Kreuznach und Kirn und darüber hinaus“, so Krankenhausdirektor Manuel Seidel.

Der Kontakt mit dem koordinierenden Maximalversorger, der Universitätsmedizin Mainz, mit der das Diakonie Krankenhaus sich unter anderem hinsichtlich vorhandener Behandlungskapazitäten abstimmt, funktioniert reibungslos. Ebenfalls befindet sich das Krankenhaus im permanenten Austausch mit dem Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Ernst-Dieter Lichtenberg und der Landrätin Bettina Dickes.

In Hygienefragen arbeitet man seit vielen Jahren vertrauensvoll mit der Universitätsmedizin Mainz zusammen, was sich gerade jetzt bewährt, wo zahlreiche Hygienemaßnahmen über das normale Maß hinaus abgestimmt und mit den externen Hygieneexperten der Unimedizin umgesetzt werden müssen.

Notfallversorgung und Geburtshilfe uneingeschränkt
Wichtig für alle, die nicht mit COVID-19 infiziert sind, aber vielleicht einen Unfall haben oder hochschwanger sind: Das Diakonie Krankenhaus behandelt weiterhin Notfälle und Geburten – rund um die Uhr.