Bad Kreuznach | Junge Eltern in der Krise mental stützen

BAD KREUZNACH. Normalerweise sollte die Geburt eines Kindes für die Eltern die Vervollkommnung ihres Glücks bedeuten. Doch was passiert, wenn es nicht „normal“ läuft? Wenn das Kind zu früh auf die Welt kommt, krank oder mit einer Behinderung? Für die Eltern ist das ein Schock. „Wir wollen Eltern in dieser traumatischen Situation unterstützen“, so Dr. Christoph von Buch, Chefarzt der Kinder und Jugendmedizin am Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach. Dafür haben die Leser der Allgemeinen Zeitung 15.000 Euro gesammelt. Eine Spende, die jetzt von Redaktionsleiter Thomas Haag übergeben wurde.

Angst und Hilflosigkeit seien schlechte Begleiter für den Start ins Leben, erklärt Dr. Christoph von Buch, Ärztlicher Direktor des Diakonie Krankenhauses, das als Perinatalzentrum Level 1 ausgewiesen ist. Die Geburts- und die angeschlossene Kinderstation sind die Anlaufstelle für werdende Mütter, die eine Risikoschwangerschaft erleben. Oder noch schlimmer: Für die Eltern, deren Kinder nach der Geburt dorthin verlegt werden, weil während oder nach der Geburt das Kind gravierende gesundheitliche Probleme hat.

„Eltern erleben solche Situationen als Schock!“, so von Buch und seine Kollegin Dr. Cathrin Schäfer, Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ). Beide möchten, dass die Mütter und Väter, die oft wochenlang zu ihrem Kind ins Krankenhaus pendeln, auch psychologisch unterstützt werden. Sie sollen in die Lage versetzt werden, mit den tausend Sorgen umgehen zu können, die sie jetzt und möglicherweise in Zukunft haben.

Wie gehe ich damit um, wenn ich jeden Morgen aufwache und mich die Frage quält: Hat mein Kind die Nacht gut überstanden? Was bedeutet es, ein Frühchen zu haben? Wie gelingt es, ein Kind mit einer chronischen Erkrankung wie Diabetes durch Kita, Schule und Pubertät bis zum Erwachsenenleben zu begleiten? Wie kämpfe ich für mein Kind, ohne mich oder die Paarbeziehung zu vernachlässigen und am Ende für niemanden mehr Kraft zu haben?

Eltern dabei nicht nur mit unserem medizinischen Fachwissen zu unterstützen, sondern sie auch mental auf diese Elternrolle vorzubereiten, das ist unser Bestreben, so Dr. Christoph von Buch und Dr. Cathrin Schäfer. Beide dankten den Lesern der Allgemeinen Zeitung: „Spendengelder wie diese, sind eine Investition in die Zukunft, um Kinder und ihre Eltern den Weg in ein gutes Leben zu ebnen!“