Bad Kreuznach | Hilfe für Menschen aus der Ukraine hat viele Gesichter

Clowns zu Besuch vor der Fliedner Halle

Muki (l.) und Pepolina in Aktion mit den Kindern

Kann ich helfen? Fast täglich erreichen Pfarrer Michael May, Leiter des Referates Diakonik Ethik Seelsorge der Stiftung kreuznacher diakonie und den Ältesten der Diakonischen Gemeinschaft Paulinum (DGP), Mario Klein, Anrufe und E-Mails von Ehrenamtlichen, die den aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Theodor Fliedner-Halle helfen möchten. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Stiftung die Halle als Notunterkunft dem Kreis Bad Kreuznach zur Verfügung gestellt.
Sie unterstützt zudem den Arbeiter Samariter Bund und das Deutsche Rote Kreuz, die verantwortlich für die Unterkunft sind, bei der Versorgung der Menschen. „Wir freuen uns sehr, dass wir an mehreren Tagen in der Woche Spiel- und Sportangebote anbieten können“, erzählt Pfarrer Michael May. Es gibt Helfer, die spontan in der Unterkunft Übersetzung anbieten. Außerdem gibt es verschiedene Organisationen, die sich engagieren. Die Kunstwerkstatt malt und bastelt einmal die Woche mit den Kindern. Die Missio Kirche e.V. bietet Kinderschminken an oder die Ev. Matthäus-Kirchengemeinde Bad Kreuznach lädt zum Klettern am Kirchturm ein. „Pepolina“ alias Birgit Henrichs und „Muki“ alias Nina Kistner-Ngo den Clowns mit Herz e.V. brachten Kinder und Erwachsene auf andere Gedanken: Lachen war angesagt. Nach Ostern kommen die beiden Clowns wieder in die Halle zu den geflüchteten Kindern.
Pfarrer May weiß: „Normalerweise sollen die Flüchtlinge maximal 24 bis 48 Stunden in der Notunterkunft bleiben und dann in eine dauerhafte Unterkunft vermittelt werden. Das ist nicht immer möglich. Da ist jede Abwechslung vom Alltag gerne gesehen.“ Die Kirchliche Gemeinschaft e.V., eine Initiative von Russlanddeutschen, die sich nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland gegründet hat, gestaltet mit ihrem Pastor Jakob Gebel jeden Sonntag in der Diakonie Kirche einen Gottesdienst in russischer Sprache. 

Wenn etwas kurzfristig benötigt wird, wie vor kurzem Badelatschen in kleinen Größen, ist Mario Klein, der DGP-Älteste zur Stelle: „Ich habe fast den gesamten Bestand eines Sportgeschäftes aufgekauft. Die zur Verfügung gestellten Latschen sind nur in großen Größen vorhanden und Kinder und Frauen, die überwiegend in der Halle sind, haben eher kleine Füße“. Gerade diese flexiblen kleinen Hilfen sind immer wieder gefragt, denn wie lange die Notunterkunft noch in der Theodor Fliedner Halle sein wird, hängt vom Krieg in der Ukraine ab.  Nach Frieden sehnen sich alle hier: Geflüchtete und Helfer. Pfarrer Michael May und Ältester Mario Klein danken den Helfern: „Ohne sie wären die vielen Aktionen nicht möglich.“