Raus aus dem Hörsaal, rein in die Praxis – heißt es für 16 Medizinstudenten, die seit Montag im Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach auf den Ernst des Medizinerlebens vorbereitet werden. In ihrem letzten Studienjahr müssen alle angehenden Ärzte ein „Praktisches Jahr“ (PJ) absolvieren. „In diesem Teil der Ausbildung vertiefen Studierende ihre klinischen Kenntnisse und setzen sie unter Anleitung am Patientenbett um. Dabei übernehmen sie immer mehr Verantwortung für diagnostische und therapeutische Maßnahmen“, erklärt Studienleiter und Ärztlicher Direktor Dr. Christoph von Buch.
Neben den Pflichtfächern Innere Medizin und Chirurgie belegen die angehenden Mediziner je ein Wahlfach. Darunter ist dieses Mal die Gynäkologie, Anästhesie und Orthopädie.
Alle neuen PJler studieren derzeit an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Bereits seit 2008 werden Mainzer Studentinnen und Studenten im Diakonie Krankenhaus erfolgreich ausgebildet. Seit heute sind die neun jungen Frauen und sieben jungen Männer Teil des Bad Kreuznacher Ärzteteams und in alle Abläufe der Fachabteilungen eingebunden. Einmal pro Woche kommen alle zum Unterricht zusammen. Dann stehen das Besprechen von Fallbeispielen, Naht- und EKG-Kurse oder Orthesen-Schulungen auf dem Stundenplan.
Die 29-Jährige Mara Mangold kennt bereits das Haus. Sie hat vor ihrem Medizinstudium die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Diakonie Krankenhaus abgeschlossen. „Ich kenne die Diakonie, die Menschen und Strukturen und wollte mein PJ deshalb gerne auch hier absolvieren,“ berichtet die gebürtige Bad Kreuznacherin, die dafür extra aus Gießen an die Uni in Mainz gewechselt ist. Auch für den 25-Jährigen Stefan Kramer war klar, dass ihn der letzte Abschnitt seines Studiums nach Bad Kreuznach führt: „Das Diakonie Krankenhaus hat bei den Mainzer Studierenden einen besonders guten Ruf, egal ob es um das PJ oder eine Famulatur geht.“ Er durchläuft in Bad Kreuznach alle drei Tertiale. „Ich starte in der Inneren Medizin, danach folgt die Anästhesie. Mein drittes Tertial in der Chirurgie will ich splitten und jeweils acht Wochen in der Diakonie und in einem Krankenhaus in Südafrika arbeiten.“ Seit einiger Zeit ist das PJ in drei Tertiale eingeteilt. So haben Studierende die Möglichkeit, verschiedene Kliniken – auch im Ausland – kennenzulernen.
Dr. Christoph von Buch sieht den Lehrauftrag auch als Möglichkeit, talentierte Mediziner als Nachwuchs im Kollegium begrüßen zu dürfen: „In ihrem praktischen Jahr erhalten die Studierenden Einblicke in die verschiedenen Fachbereiche. Das ermöglicht ihnen eine gute Orientierung für die Facharztweiterbildung. Ich freue mich schon jetzt, wenn wir einige der PJler nach ihrem erfolgreichen Studium hier in Bad Kreuznach als Assistenzärzte wiedersehen werden.“