Bad Kreuznach | Corona-Prämie 2.0: Alle Berufsgruppen im Blick behalten

Hände

Gute Pflege ist unteilbar

 „Wir können und wollen es uns nicht leisten, dass Menschen, die in der Pflege arbeiten, gegeneinander ausgespielt werden!“ Sven Lange, Vorstand Soziales der Stiftung kreuznacher diakonie, fragt, wann die Politik begreift, was die Basis bewegt. Als größter Träger sozialer Einrichtungen in Rheinland-Pfalz mit mehr als 6800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, weist er erneut auf den Missstand hin, dass die staatliche Corona Prämie 2.0 an Mitarbeiter definierter Krankenhäuser ausgezahlt worden ist, aber nicht an Pflegemitarbeiter in der Seniorenhilfe und Behindertenhilfe. Auch die Mitarbeitenden in der Wohnungslosenhilfe oder bei der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gingen wieder leer aus.

Die Stiftung kreuznacher diakonie deckt aber genau dieses ganz breite Spektrum an Dienstleistungen am und für Menschen ab. „Wir bilden an unseren Pflegeschulen generalistisch auch für andere Träger aus. So versuchen wir, Nachwuchskräfte für alle Pflegeberufe zu gewinnen und das Berufsbild attraktiv zu machen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erklärt Lange, der mit seinen Vorstandskollegen Dr. Dennis Göbel (Vorstand Krankenhäuser und Hospize), Andreas Heinrich (Vorstand Finanzen) und Sabine Richter, Theologische Vorständin der Stiftung kreuznacher diakonie schon im Frühjahr eine gerechte Verteilung von Corona Prämien gefordert hatte.

In einem Offenen Brief, der an alle politischen Parteien und Spitzenvertreter der Wohlfahrtsverbände und der Evangelischen Kirche im Rheinland versendet worden war, hatte die Stiftung detailliert geschildert, dass ganze Gruppen von Pflegenden nichts erhalten haben. „Von vielen Politikern vor Ort haben wir darauf sehr positive Rückmeldungen erhalten, aber in Berlin scheint man nichts gelernt zu haben“, so Sven Lange. Er freut sich über die  breite  Zustimmung, die er von anderen Trägern und den Wohlfahrtsverbänden erhalten hat und hofft, dass die Solidarität, die an der Basis von den Menschen, die in der Pflege arbeiten, tagtäglich gelebt wird, Vorbild für die Politik wird.