Kurs 0612-25
Plötzliche Verwirrtheit in der Seniorenhilfe
Delir - Ein häufiges und weit unterschätztes Phänomen.
Sofern Sie plötzliche auftretende kognitive Verschlechterungen bei einem Bewohner/Klient wahrnehmen und diese über den Tag fluktuieren, könnte es sich um ein Delir handeln. Die Delirhäufigkeit in Pflegeheimen ist mit 58 % etwa dreimal so hoch wie im Krankenhaus“ (Lorenzl 2012), doch bleibt diese „akute Verwirrtheit“ in der Regel ungesehen oder wird mit anderen Ursachen assoziiert (schlecht geschlafen, Besuch der Angehörigen, etc.). Delir stellt damit einen „blinden Fleck“ im täglichen Handeln dar. Daher wird die Fortbildung das Phänomen Delir in all seinen Facetten, der Ursachen, der Diagnostik und der nicht medikamentösen Therapie sowie insbesondere der Prophylaxe betrachten. Auf der Handlungsebene werden Wege des Umgangs mit herausforderndem Verhalten von Bewohnern/ Klienten mit Delir erarbeitet und vorgestellt. Wissend darum, dass ältere kognitiv beeinträchtigte Menschen weniger Analgetika bei gleicher Indikation erhalten, wird das Schmerzmanagement ebenfalls Teil der Fortbildung sein.
Inhalte:
- Demenz, Delir, Depression – Häufige geistige Beeinträchtigungen im Alter
- Delir – Definition, Formen, Phänomene
- Folgen des Delirs
- Symptome und Delir-Diagnostik (Unterscheidung Demenz& Delir)
- Psycho-soziale Maßnahmen
- Nicht-medikamentöse Prophylaxe
- Nicht-medikamentöse Therapie
- Kommunikation und Umgang mit herausforderndem Verhalten (z.B. Aggression)
- Best-Practice-Beispiele
- Schmerzen bei Menschen mit Demenz und Delir
Nutzen:
Die Fortbildung fördert zunächst die Sensibilisierung und Unterscheidbarkeit für die drei häufigsten und eng miteinander verbundenen geistigen Beeinträchtigungen bei älteren Menschen: Demenz, Delir und Depression. Delire, besonders die hyoaktiven Delire, können in Folge der Fortbildungen häufiger und präziser abgebildet werden. Auf Grundlage des erworbenen Wissens, wird dieses Phänomen zudem zukünftig weniger unterschätzt, was auch die Motivation zur Delir-Prophylaxe erhöhen wird. Im Falle eines Delirs, werden sich die Teilnehmer:innen sicherer in der alltäglichen Kommunikation mit diesen „akut verwirrten“ Menschen empfinden und in Krisensituationen mit herausforderndem Verhalten konkrete Maßnahmen anwenden können. Die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur psycho-sozialen Delirtherapie in der Seniorenhilfe können in Folge der Fortbildung gezielt angewendet werden.. Schmerzen bei Menschen mit Demenz und/oder Delir werden in Folge der Fortbildung weniger übersehen und adäquater eingeschätzt.
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