Videospiele zur Demenz-Prävention | Ministerin Bätzing-Lichtenthäler besucht Elisabeth Jaeger Haus

Vorstellung der MemoreBox im Elisabeth Jaeger Haus

Prophylaxe mit SpaäŸfaktor - virtuelle Motorradfahrt trainiert Beweglichkeit und Reaktionsvermögen

Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Elisabeth Jaeger Haus

In nur drei Minuten vom Elisabeth Jaeger Haus nach Erfurt – das soll erst einmal jemand schaffen! Und doch ist genau das jetzt möglich. Die Bewohnerinnen und Bewohner können dieses Fahrziel (und auch viele andere) Dank der „Memore Box“ jetzt spielend erreichen. Dabei müssen sie sich lediglich vor einen Fernsehbildschirm stellen oder setzen und mit Hilfe von Bewegungen ihres Oberkörpers ein Motorrad steuern. Dabei gilt es, Hindernissen auf der Straße auszuweichen, Rücksicht auf andere Fahrzeuge zu nehmen und die richtige Abfahrt zu nehmen. Am Ziel angekommen, gibt es noch einige Informationen über die dortigen Sehenswürdigkeiten.

Drei konzentrierte Minuten liegen schnell hinter dem „Fahrer“, während die Beobachter mitgehen: anlässlich der offiziellen Einweihung der „Memore Box“ ließ sich das jedenfalls sehr gut beobachten. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Sabine Bätzing-Lichtenthäler,  Konsolen-Entwickler Stev Klapschuweit von RetroBrain und Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz waren eigens ins Elisabeth Jaeger Haus des Geschäftsfeldes Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie gekommen, um den Start der „Memore Box“ zu würdigen – und bei der Motorrad-Tour eines Bewohners lehnten sie sich gemeinsam mit in die leichte Linkskurve, als wollten sie ihm helfen, vom Schotter am rechten Straßenrand zurück auf die Straße zu kommen.

Bei großem Spaßfaktor hat die kleine Box einen sehr ernsten Hintergrund: die Bewegungen, zu denen die Spiele anregen, dienen der Prophylaxe. „Und dafür ist es nie zu spät“, betonte die Ministerin. Was muss trainiert werden, um Stürze zu vermeiden oder ihre Folgen zu verringern? Vor diesem Hintergrund haben sich die Entwickler der computergestützten Konsole „Memore Box“ ans Werk gemacht und neben dem Motorradfahren noch Kegeln, eine Briefträgertour per Fahrrad, Singen, Tanzen und Tischtennis zu bieten. Einige der Spiele – wie beispielsweise das Tanzen – können auch von Gruppen gemeinsam gespielt werden und fördern somit ganz nebenbei das soziale Miteinander und den Austausch.

Das Elisabeth Jaeger Haus ist eine von drei Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, in denen die „Memore Box“ getestet wird, deutschlandweit starten 100 Einrichtungen mit dem Test der Box. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Charité Universitätsmedizin, der Humboldt-Universität und der Alice Salomon Hochschule (alle in Berlin). Diese Forschung wird von der BARMER finanziert, die auch die Mietkosten für die „Memore Box“ übernimmt. Vorbehalte oder Berührungsängste seitens der Bewohnerinnen und Bewohner oder der Mitarbeitenden hat Einrichtungsleiter Diakon Michael Stahl nicht festgestellt: „Es geht um Prävention – nicht um Behandlung. Wir sind gespannt, in welcher Form das Gedächtnis, die körperliche Stabilität und das soziale Miteinander gefördert werden. In erster Linie dürfen die Teilnehmenden aber Spaß haben.“ Mit Hilfe dieses neuen Angebotes im Haus hoffen er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Senior Aktiv, auch Menschen mit weniger starken Einschränkungen erreichen zu können.vv