Saarbrücken | Goldenes Kronenkreuz für Hannelore Fuchs

Die Hände von Hannelore Fuchs sind immer in Bewegung. Gerade backt sie Plätzchen im Haus am Steinhübel und die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung schauen immer wieder rein, um zu naschen. Hannelore Fuchs gehört zum Team der Sozialen Betreuung und arbeitet seit mittlerweile 25 Jahren in der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie. Sie wurde jetzt mit dem Goldenen Kronenkreuz, der Würdigung der Diakonie Deutschland für solch langjähriges Engagement, ausgezeichnet. Nach dem Backen steht die Sitztanzgruppe auf ihrem Programm, Einzelbetreuung gibt es wiederum bei der Abendgruppe: Einige der zum Teil demenziell erkrankten Seniorinnen und Senioren essen dann gemeinsam, reichen sich die Zutaten weiter und belegen ihre Brote. „Das dient ganz einfach dazu, dass sie nicht vergessen, wie es geht, sich selbst ein Brot zu schmieren“, erklärt Hannelore Fuchs. Nach dem Essen werden die Ereignisse des Tages besprochen und dann klingt der Abend aus. „Ich mag meine Arbeit seit dem ersten Tag“, sagt sie und strahlt dabei. Betreuung und Beschäftigung – das ist einfach ihr Ding und die Ideen gehen ihr nicht aus. „Zu meinen Hobbies gehören alle Handarbeitstechniken, Lesen, Schwimmen und Wandern“, berichtet die Saarbrückerin. Wenn es gilt, Feste vorzubereiten und die passende Dekoration dafür mit den Bewohnerinnen und Bewohnern selbst herzustellen, dann ist sie in ihrem Element.

Dabei hatte ihre berufliche Karriere zunächst mit einer Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen. Weil in diesem Bereich eine Teilzeit-Arbeit damals allerdings nicht möglich war, sie aber wegen ihres Sohnes nicht Vollzeit arbeiten gehen konnte, begann sie eine Pflegeausbildung – im Wissen darum, dass ihr die Betreuung älterer Menschen am Herzen liegen wird. 13 Jahre lang war sie im Haus am Steinhübel tätig, wechselte dann für zehn Jahre ins Luise Deutsch Haus nach Schwalbach und kam 2021 zurück nach Saarbrücken. Ihre Arbeit habe sich im Laufe der Jahre sehr verändert, so Hannelore Fuchs. Es gebe viel mehr Bürokratie als früher und die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner seien jetzt ganz andere. „Vor 25 Jahren wollten viele Frauen, die ins Haus am Steinhübel kamen, hauswirtschaftliche Dinge noch selbst machen. Gerade beim Ausstechen von Plätzchen wurde es oft eng in der Küche. Heute geht es mehr um Unterhaltung. Um das Unterhalten werden“, schildert sie. Die einst berufstätigen Frauen seien froh, wenn ihnen der Haushalt abgenommen werde und schätzen Veranstaltungen wie das Literatur-Café. Vor- und Nachbereitungen für solche Veranstaltungen liegen in den flinken Händen von Hannelore Fuchs, die den Kontakt und den Austausch mit den Seniorinnen und Senioren genießt. Das beruht übrigens auf Gegenseitigkeit: „Die Menschen hier freuen sich und sie zeigen ihre Freude an dem, was wir gemeinsam tun.“ Für den bevorstehenden Basar hat die 64-Jährige Zuhause schon 200 Strohsterne gebastelt und ihre selbst gekochte Marmelade wird sicher auch dankbare Abnehmer finden. Neben den sechs Kolleginnen und dem einen Kollegen aus dem Team Soziale Betreuung gratulierte auch Christian Rahner, Einrichtungsleiter des Hauses am Steinhübel, herzlich zum Dienstjubiläum.