"Mama-Tour" kommt Fachkräften in der Pflege entgegen

Frau mit Baby in Liegeschale - im Hintergrund Auto der Diakonie Sozialstation der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie

Stephanie Priester ist dankbar dafür, dass ihr Dienstplan bei der Diakonie Sozialstation Büchenbeuren so gestaltet wird, dass sie ihren Beruf als Altenpflegehelferin mit der Familie unter einen Hut bekommen kann

Als Mama von vier Kindern im Alter von 17, zehn und fünf Jahren sowie einem 17 Monate alten Kleinkind arbeiten? Wie soll das gehen? Eine Antwort auf diese Frage bietet die Diakonie Sozialstation Büchenbeuren, ein Ambulanter Dienst der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie. Hier gibt es nämlich eine „Mama-Tour“: vormittags erledigt Stephanie Priester die Tour 4, die sie nach Laufersweiler und Sohren führt, wo sie Klientinnen und Klienten in ihren eigenen vier Wänden versorgt. Die große Dankbarkeit der Klientinnen und Klienten für ihre Versorgung bewegen sie immer. Im Zweifelsfall springt die 37-Jährige auch noch woanders ein. „Für mich ist das optimal: Die Oma bringt die Kinder morgens auf den Weg, nachmittags bin ich Daheim und habe Zeit für sie“, freut sich Stephanie Priester. Das fügt sich bei ihr organisatorisch deshalb so gut, weil sie in einem drei-Generationen-Haus lebt. Als gelernte Altenpflegehelferin gar nicht arbeiten zu können, wäre ihr schwergefallen: „Für mich ist die Arbeit der Ausgleich von Zuhause“, bekennt sie. Außerdem liebt sie den Kontakt mit älteren Menschen: „Die Geschichten, die sie von Früher erzählen, faszinieren mich“. „Ich bin froh, in so einem tollen Team zu arbeiten und wirklich dankbar, dass die Pflegedienstleiterin meinen Dienstplan als Mama passend gestaltet“, betont Stephanie Priester.

Von der „Mama-Tour“ profitieren beide Seiten: In Zeiten des Fachkräftemangels gilt es nämlich, solch flexiblen Lösungen zu finden. „Ich finde es in der heutigen Zeit sehr wichtig, eine Mama-Tour anzubieten. Viele junge Fachkräfte können nicht in die Pflege zurück, da die Dienstzeiten nicht angepasst werden können. Unsere derzeitige Auszubildende in der Altenpflegehilfe beispielsweise konnte durch unser System die Ausbildung im letzten Spätsommer beginnen. Sie ist alleinerziehend, bringt morgens ihren dreijährigen Sohn in den Kindergarten und wird anschließend von der zuständigen Pflegefachkraft abgeholt. Da sie keine Abendbetreuung für ihren Sohn hat, kann sie keinen Spätdienst mitfahren. Deshalb unterstützt sie unser Team nachmittags beim Betreuungsangebot Café Spurensuche mit festen Öffnungszeiten, um auf ihren Stundenumfang zu kommen“, erklärt Pflegedienstleiterin Julia Lay.