Bad Kreuznach | Traumazentrum ist Anlaufstelle für Notfälle

Bei einem Notfall ist es gut, wenn kompetente Hilfe vor Ort ist. Bei schweren Verletzungen, nach einem Verkehrsunfall oder Sturz aus großer Höhe ist das Traumazentrum im Bad Kreuznacher Diakonie Krankenhaus die zuverlässige Anlaufstelle, um eine schnellstmögliche Versorgung sicherzustellen. Schon seit 2011 ist die Fachabteilung Unfallchirurgie von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) offiziell als „Traumazentrum“ zertifiziert, aktuell läuft das Audit- und Zertifizierungsverfahren für die nächsthöhere Versorgungsstufe. „Täglich wird bei uns der Schockraum-Alarm ausgelöst und dann zählt jede Sekunde. Dafür braucht es feste Strukturen und standardisierte, eingespielte Abläufe, die wir kontinuierlich überprüfen und verbessern. Schon jetzt erfüllen wir die Kriterien eines regionalen Traumzentrums, so dass wir auch die Auditierung für die Höherstufung durchgeführt haben“, sagt Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt für Unfallchirurgie und Leiter des Traumazentrums.

Ein Traumzentrum muss anspruchsvolle personelle, organisatorische sowie strukturelle Kriterien erfüllen. Dazu gehören neben speziell fortgebildetem Personal aus verschiedenen Fachabteilungen auch ein entsprechend ausgerüsteter Schockraum, in dem Notfalloperationen durchgeführt werden können. Zusätzlich müssen das Labor, die Operationsabteilung, die Radiologie und die Intensivstation zur Versorgung Schwerverletzter ausgestattet sein. Qualifizierte Ärzte- und Pflegeteams müssen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr/ jeweils 24 Stunden lang verfügbar sein. Die Qualität der Versorgung wird dabei durch die Erfassung der Daten im Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie überprüft und deutschlandweit mit anderen Kliniken verglichen.

„Das Gesamtpaket für die Versorgung traumatologischer Patientinnen und Patienten ist in den vergangenen Jahren umfangreicher und besser geworden. Intern arbeiten unsere Unfallchirurginnen und -chirurgen mit erfahrenen Medizinern aus den verschiedenen Fachbereichen wie Gefäßspezialisten, Wirbelsäulen- oder Plastischen Chirurgen Hand in Hand zusammen. Je nach Patientin oder Patient und Verletzung können auch Kinderärzte oder Gynäkologen hinzugezogen werden. Ob Wirbelsäulenverletzungen, ein offener Bruch, eine Stichverletzung oder ein Polytrauma – also eine lebensbedrohliche Mehrfachverletzung – unser Traumazentrum ist eine zuverlässige Anlaufstelle für die Notfallversorgung. Dadurch können wir die wohnortnahe Versorgung von Bad Kreuznach und des ganzen Landkreises gut abdecken“, betont Krankenhausdirektor Manuel Seidel.

Extern gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem „TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen“, dem das Diakonie Krankenhaus seit 2011 angehört. Ziel der sechs zusammenarbeitenden Kliniken aus Mainz, Worms, Alzey, Idar-Oberstein und Bad Kreuznach ist es, die Behandlungsqualität schwerverletzter Patienten flächendeckend zu standardisieren, zu sichern und für die Region Mainz-Rheinhessen zu optimieren. So gibt es definierte Kriterien über die Zuweisung eines Schwerverletzten in eine Klinik. Dabei sollten Patientinnen und Patienten nach ihrer Rettung und Erstversorgung innerhalb von rund 30 Minuten in einem für das entsprechende Verletzungsmuster geeigneten Traumazentrum eintreffen.

Mehr über die Versorgung von Schwerstverletzen und das Traumazentrum in Bad Kreuznach erfahren Interessierte am Dienstag, 7. November, bei Radio Antenne Bad Kreuznach. Um 8.30 Uhr ist Prof. Dr. Frank Hartmann zu Gast im Talk von „Nahe Dran“.