Bad Kreuznach | Internationale Verstärkung für die Stiftung kreuznacher diakonie

Jutta Magmer-Melaas (Pflegedirektorin), Jessika Blöcher (Internationales Recruiting) und Vorstand Andreas Heinrich begrüßen Katour Habouch (2.v.l.) an ihrem ersten Tag im Diakonie Krankenhaus

Am Montag war der erste Arbeitstag von Kaoutar Habouch als „Pflegefachkraft in Anerkennung“. Die 33-jährige ist die erste von sechs marokkanischen Pflegefachkräften, die in den nächsten Monaten die Krankenhäuser der Stiftung kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach, und Kirn verstärkt. Vor Habouch, die in ihrem Heimatland bereits eine vollständige Pflegeausbildung absolviert hat und gut Deutsch spricht, liegen gut sieben Monate fachpraktische, theoretische sowie sprachliche Weiterbildung. Durch die intensive Vorbereitung soll ihr Wissenslevel dem deutschen Ausbildungsstandard angeglichen werden. Nach bestandener Kenntnisprüfung erwartet Kaoutar Habouch die offizielle Berufsanerkennung und ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis im Diakonie Krankenhaus.

Um es Katour Habouch und den noch folgenden Pflegefachpersonen so einfach wie möglich zu machen, unterstützen praxiserfahrene Mitarbeitende und Pflegeexpertinnen die Einarbeitung. „Unseren Onboardingprozess verbessern wir kontinuierlich weiter. Die Projektteams haben gute und praxisnahe Konzepte erarbeitet, die auch unseren Mitarbeitenden und Mentoren zusätzliche Sicherheit geben, damit die fachlichen und sozialen Integration der neuen Kolleginnen und Kollegen gut gelingt. Dazu gehören auch interkulturelle Schulungen und Fortbildungen für unsere Stationsleitungen und Teams“, sagt Jutta Magmer-Melaas, Pflegedirektorin am Diakonie Krankenhaus.

Weitere Pflegekräfte folgen im Laufe des Jahres

Noch in diesem Jahr werden rund 30 Pflegekräfte aus Marokko, Indien und Kolumbien ihre Arbeit in der Stiftung aufnehmen und auf ihre Prüfung zur beruflichen Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland vorbereitet. Für die Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Wohngruppen in Bad Kreuznach, Kirn, Simmern, Meisenheim und Schwalbach sind die engagierten Frauen und Männer ein echter Gewinn: In Deutschland ist es in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, gut ausgebildetes Pflegefachpersonal zu gewinnen. Der diakonische Träger setzt deshalb neben eigenen Ausbildungsplätzen, Fachweiterbildungen und flexiblen Arbeitszeitmodellen auch auf die gezielte Akquise von Fachkräften aus dem Ausland. Bei der Auswahl von Ländern werden der Verhaltenskodex der WHO sowie die Kriterien des deutschen Gütesiegels „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ berücksichtigt, um ethische Konflikte auszuschließen.

Andreas Heinrich, Vorstand Finanzen und Krankenhäuser, freut sich über den erfolgreichen Start des Projektes: „Es ist uns ein Anliegen, den internationalen Kolleginnen und Kollegen eine langfristige Perspektive innerhalb der Stiftung zu bieten. Deshalb legen wir großen Wert auf eine gute Integration in unseren Einrichtungen. Unser großer Dank gilt dem Projektteam und den geschäftsbereichsübergreifenden Arbeitsgruppen, die diesen umfassenden Prozess vorbereitet haben und so engagiert mitbegleiten. Bereits jetzt sind rund 100 Nationen in unserer Mitarbeiterschaft vertreten. Für uns ist diese Vielfalt unserer Stärke.“

Sprachliche und fachliche Anforderungen sind festgelegt

Auch für die Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland gibt es klare Anforderungen, sowohl sprachlich als auch fachlich. „Gute Deutschkenntnisse, im Idealfall Niveau B2, und eine behördliche Prüfung, inwieweit die Ausbildung oder das Studium im Ausland unseren Ausbildungsinhalten entspricht, sind Voraussetzung“, erklärt Jessika Blöcher, die das internationale Recruiting in der Stiftung federführend betreut. Der Diplomvolkswirtin ist es wichtig, dass sich die neuen Mitarbeitenden sich wohlfühlen – am Arbeitsplatz und in der Region: „Neben den fachlichen und sprachlichen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, kümmern wir uns gemeinsam mit Netzwerkpartnern auch um alle Formalien mit Behörden und Ämtern. Die neuen Kolleginnen und Kollegen werden außerdem bei der Wohnungssuche sowie den kleinen Dingen im Alltag unterstützt, was dafür sorgt, dass die Mitarbeitenden in ihrer neuen Heimat Deutschland sanft ankommen können.“

Gemeinsam mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen der verschiedensten Geschäftsbereiche hat sie in den letzten Monaten das Einarbeitungskonzept erarbeitet, um die internationalen Fachkräfte bei der beruflichen und privaten Integration bestmöglich zu unterstützen. Denn die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter starten nicht nur eine neue berufliche Laufbahn, sondern auch ein neues Leben in Deutschland.